Ich arbeite Teilzeit — Muss ich trotzdem Überstunden machen? — Wenn Sie in Teilzeit arbeiten, darf Ihr Chef in der Regel keine Überstunden von Ihnen verlangen. Dies widerspräche dem Konzept einer Teilzeitstelle. Ausnahmen gelten, wie auch bei einer Vollzeitstelle, in sogenannten Notsituationen, also zum Beispiel bei Naturkatastrophen, einem Brand oder einer Überschwemmung.
- In diesen Fällen ist Ihr Chef befugt, einseitig Überstunden anzuordnen.
- Es ist ebenso möglich, eine Klausel in Tarifverträge oder Betriebsvereinbarungen einzufügen, nach der Überstunden auch bei Teilzeitjobs legitim werden.
- Mit Ihrer Unterschrift erklären Sie dann Ihr Einverständnis dazu, Überstunden zu machen, wenn diese nötig sind.
Wichtig ist dabei aber, dass anfallende Überstunden im Einzelfall von Ihrem Chef genehmigt, angeordnet oder wenigstens stillschweigend geduldet werden. Das ist wichtig für den Ausgleich der Überstunden. Ihr Arbeitgeber darf Sie, wenn nicht gerade eine Notsituation vorliegt, nicht zur Leistung von Überstunden verpflichten.
Wie viele Überstunden pro Woche Teilzeit?
Sind Überstunden bei Teilzeit erlaubt? — Prinzipiell müssen Mitarbeiter in Teilzeit keine Überstunden leisten. Eine Pflicht dazu besteht zumindest nicht ohne weiteres. Denn der Arbeitgeber kann nicht ohne rechtliche Grundlage die Arbeitszeit heraufsetzen, indem er die Ableistung von Überstunden verlangt.
Bei Teilzeit gilt das genauso wie bei Vollzeit. Eine Ausnahme gilt mithin dann, wenn die Mehrarbeit im Arbeitsvertrag festgehalten ist. Üblicherweise muss dann bestimmt werden, wie viele Stunden dabei maximal vorgesehen sind. Existiert im entsprechenden Unternehmen ein Betriebsrat, muss dieser der Regelung zustimmen.
Eine wichtige Ausnahme zu dieser Überstundenregelung bei Teilzeit bilden Notsituationen, welche zur Aufrechterhaltung des Betriebes Mehrarbeit unabdingbar machen. Insbesondere bei Naturkatastrophen oder Bränden kann Mitarbeitern vom Arbeitgeber einseitig die Verpflichtung zu Überstunden bei Teilzeit übertragen werden.
Bin ich als Teilzeitkraft zu Überstunden verpflichtet?
Die Dauer der regelmäßigen Arbeitszeit ist im Arbeitsvertrag zu vereinbaren. Nach der Rechtsprechung sind Arbeitsverträge unzulässig, bei denen sich der Arbeitgeber vorbehält, nach Bedarf die Dauer der regelmäßigen Arbeitszeit festzulegen. Eine variable Ausgestaltung der Dauer der zu leistenden Arbeit lässt das BAG nur in eng begrenztem Rahmen zu.
- Ist im Arbeitsvertrag eine geringere Stundenzahl festgelegt als tatsächlich regelmäßig geleistet wird, so liegt eine schlüssige Vertragsänderung über den Umfang der Arbeitszeit vor.
- Eine Teilzeitkraft mit einem Arbeitsvertrag über 20 Wochenstunden leistet tatsächlich regelmäßig um die 30 Wochenstunden.
Hier liegt keine Mehr- oder Überarbeit vor, sondern das Arbeitsvolumen ist schlüssig geändert auf 30 Wochenstunden. Dies bedeutet u.a., dass Urlaub und Krankheitsvergütung nicht aus 20, sondern aus 30 Wochenstunden berechnet werden. Von der Dauer der regelmäßigen Arbeitszeit zu unterscheiden sind Mehrarbeitsstunden und Überstunden, bei denen die vereinbarte regelmäßige Arbeitszeit vorübergehend überschritten wird.
Zur Leistung von Überstunden/Mehrarbeit ist die Teilzeitkraft nach herrschender Auffassung i.d.R. nur verpflichtet, wenn dies im Arbeitsvertrag ausdrücklich vereinbart wurde. Fehlt eine solche Regelung, so ist der Arbeitnehmer zu Mehrarbeit nicht verpflichtet, da er durch die Vereinbarung von Teilzeitarbeit deutlich zu verstehen gegeben hat, dass er nur im vertraglich vorgesehenen Umfang zur Arbeitsleistung bereit ist.
Die Tarifvertragsparteien im öffentlichen Dienst haben diesen Grundsatz aufgegriffen und eine ausdrückliche Regelung zur (fehlenden) Verpflichtung in den Tarifvertrag aufgenommen: Teilzeitbeschäftigte sind zur Leistung von Bereitschaftsdienst, Rufbereitschaft, Überstunden und Mehrarbeit nur verpflichtet, wenn dies arbeitsvertraglich ausdrücklich vereinbart ist oder im jeweiligen Einzelfall die Zustimmung vorliegt ( § 6 Abs.5 TVöD ).
Empfohlen wird, eine dahingehende Verpflichtung in den Arbeitsvertrag aufzunehmen, z.B. mit folgender Formulierung: Die/der Beschäftigte ist – auch im Fall einer Teilzeitbeschäftigung – verpflichtet, Mehrarbeit und Überstunden sowie Bereitschaftsdienste und Rufbereitschaften zu leisten. Will der Arbeitgeber Mehrarbeit für Teilzeitkräfte anordnen, so muss er – auch bei Bestehen einer arbeitsvertraglichen Verpflichtung – nach § 315 BGB im Rahmen seines Direktionsrechts auf die berechtigten Interessen der Teilzeitkraft im Einzelfall Rücksicht nehmen.
Die Teilzeitkraft muss ihre Kinder vom Kindergarten abholen und anschließend beaufsichtigen. Eine Vertretung lässt sich kurzfristig nicht organisieren. Mehrarbeitsstunden – Arbeitsstunden, die die Teilzeitbeschäftigten über die vereinbarte regelmäßige Arbeitszeit hinaus bis zur regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit von Vollbeschäftigten ( § 6 Abs.1 Satz 1 TVöD ) leisten – sind auch im TVöD zuschlagsfrei.
Zu beachten ist, dass durch die regelmäßige Arbeitszeit zuzüglich der Mehrarbeits- und Überstunden die gesetzlichen und die tarifvertraglichen Höchstgrenzen zum Arbeitsumfang nicht überschritten werden dürfen. Nach § 3 Arbeitszeitgesetz (ArbZG) muss die wöchentliche Arbeitszeit von höchstens 48 Stunden (6 Werktage × 8 Stunden) bei Betrachtung eines 6-Monats-Zeitraums erreicht sein. An einzelnen Tagen darf grundsätzlich nicht über 10 Stunden hinaus gearbeitet werden. Abweichungen durch Tarifverträge sind zulässig. § 6 Abs.1 Satz 1 TVöD sieht vor, dass die tarifliche Wochenarbeitszeit bei Betrachtung eines Zeitraums von bis zu 1 Jahr im Durchschnitt gegeben sein muss (vgl. Arbeitszeit ). Auch die Lage der Arbeitszeit muss sich aus dem Arbeitsvertrag ergeben, es sei denn, es ist Arbeit-auf-Abruf vereinbart (vgl. Teilzeitarbeit mit flexibler Arbeitszeit, Vertragsabwicklung ).
Fehlt eine Vereinbarung über die Lage der Arbeitszeit, arbeitet der Mitarbeiter aber regelmäßig zu einer bestimmten Zeit, so kann sich die Arbeitszeit durch tatsächliche Handhabung unter Umständen auf eine bestimmte Arbeitszeitgestaltung konkretisiert haben.
- Veränderungen der Arbeitszeit müssen demnach über Änderungskündigungen erfolgen.
- Änderungsvorbehalte im Arbeitsvertrag sind nur in begrenztem Umfang wirksam.
- Gleiches gilt für den Fall, in dem der Mitarbeiter regelmäßig zu einer anderen als der im Arbeitsvertrag festgelegten Zeit gearbeitet hat.
- Die Verteilung der Arbeitszeit unterliegt zudem der Mitbestimmung des Betriebs-/Personalrats ( § 87 Abs.2 BetrVG ; § 75 Abs.3 Nr.1 BPersVG bzw.
entsprechende Vorschrift der LPVGs).
Wie viele Überstunden sind gesetzlich erlaubt?
Überstunden vs. Mehrarbeit — Laut Arbeitszeitgesetz (ArbZG) liegt die maximale Arbeitszeit bei acht Stunden pro Werktag. Alles, was darüber hinausgeht, wird als Mehrarbeit bezeichnet. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn du statt 40 Wochenstunden 45 arbeitest.
- Bei Teilzeitbeschäftigten kann dies jedoch anders aussehen.
- Wer in seinem Arbeitsvertrag eine wöchentliche Arbeitszeit von 30 Stunden vereinbart hat, der macht schon mit 33 Stunden Überstunden, bleibt jedoch trotzdem unter der vom ArbZG vorgegeben maximalen Arbeitszeit, weshalb es sich nicht um Mehrarbeit handelt.
Mehrarbeit ist also eine Überschreitung der gesetzlichen Arbeitszeitgrenzen. Das Arbeitsschutzgesetz möchte den Arbeitnehmer schützen, weshalb Überstunden geregelt und maximal zehn Stunden am Tag, bzw.48 Stunden pro Woche erlaubt werden. Demnach darf man als Vollzeitbeschäftigter mit einer 40-Stunden-Woche acht Überstunden pro Woche machen. Bildquelle: www.istockphoto.com / bee32 Rechtlich gesehen müssen Arbeitnehmer nur dann Überstunden leisten, wenn sich eine entsprechende Regelung in ihrem Arbeits- oder Tarifvertrag findet oder es eine Betriebsvereinbarung dazu gibt. Falls ein Unternehmen einen Betriebsrat besitzt, muss dieser den Überstunden zunächst zustimmen, da die Weisung sonst unzulässig ist.
Damit dieses Verfahren erleichtert wird, gibt es in vielen Unternehmen Rahmenvereinbarungen, die mit den Betriebsräten getroffen wurden. Allerdings gibt es hier eine Ausnahme. Sollte ein Ausnahmezustand, etwa ein dringender Notfall oder eine Katastrophe vorliegen, darf ein Arbeitgeber seine Mitarbeiter auch dann zu Überstunden verpflichten, wenn es keine derartigen Regelungen gibt.
In Berufen, in denen im Normalfall nur werktags gearbeitet wird, darf vom Gesetz aus an Sonn- und Feiertagen nur in absoluten Ausnahmefällen gearbeitet werden. Hinweis: Auch Samstage zählen zu den Werktagen. Daher kann es sein, dass du eventuell auch an diesen Tagen arbeiten musst, sofern dies in deinem Arbeitsvertrag vermerkt ist.
Was bedeutet Mehrarbeit bei Teilzeit?
Teilzeit: Bei regelmäßiger Mehrarbeit zählen die tatsächlich geleisteten Stunden — Teilzeit: Mehrarbeit ist rechtlich erlaubt, sofern diese im Vertrag geregelt ist. Sind Sie dazu verpflichtet, Überstunden bei Teilzeit zu leisten, erhalten Sie für die abgeleisteten Stunden den normalen Stundenlohn, Übersteigt Ihre Arbeitsdauer die eines Vollzeitbeschäftigten, haben Sie sogar Anspruch auf Zuschläge,
- Leisten Sie auf Anordnung Ihres Chefs regelmäßig Überstunden bei Teilzeit ab, ist laut Arbeitsrecht von einer stillschweigenden Neuregelung des Arbeitsvertrages auszugehen.
- In diesem Fall handelt es sich nicht mehr um Überstunden, sondern um die regulär geforderte Arbeitszeit bzw.
- Leistung,
- Der Arbeitnehmer kann in diesem Fall verlangen, dass er weiterhin im Rahmen der höheren Stundenzahl beschäftigt und dementsprechend entlohnt wird.
So kann aus einer Teilzeitkraft schnell automatisch eine Vollzeitkraft werden. Beispiel: Eine Arbeitnehmerin klagte beim Landesarbeitsgericht Hamm gegen ihren Arbeitgeber. Ihr Arbeitsvertrag sah pro Woche 28,5 Stunden vor, sie arbeitete allerdings regelmäßig länger.
- Der Arbeitgeber wollte sie anschließend wieder auf 28,5 Stunden beschäftigen, woraufhin die Frau klagte und vom Arbeitsgericht Recht bekam.
- Der Arbeitgeber muss Überstunden bei Teilzeit nur bezahlen, wenn diese von ihm angeordnet und gebilligt wurden.
- Letzteres ist auch dann der Fall, wenn Sie von den geleisteten Überstunden erfahren und nichts dagegen unternehmen.
Mittels einer Klausel kann die Vergütung von Überstunden bei Teilzeit allerdings von vornherein ausgeschlossen werden. ( 92 Bewertungen, Durchschnitt: 4,23 von 5) Loading.
Kann mein Arbeitgeber mich dazu zwingen Überstunden zu machen?
Das Recht, Überstunden anzuordnen, muss im Arbeitsvertrag, Tarifvertrag oder einer Vereinbarung mit dem Betriebsrat verankert sein. Ohne vertragliche Regelung dürfen Arbeitgeber nur in betrieblichen Notfällen Überstunden anordnen. Dazu zählen geschäftskritische Ereignisse wie beispielsweise Brand — oder Sturmschäden.
Welche Rechte habe ich als Teilzeitkraft?
Leistungen — Teilzeitbeschäftigte haben grundsätzlich Anspruch auf dieselben Leistungen wie Vollzeitbeschäftigte. Fällt infolge eines Feiertags die Arbeit aus, ist Feiertagsvergütung zu zahlen; ausgefallene Arbeitszeit ist weder vor- noch nachzuarbeiten.
Wann darf man Überstunden verweigern?
Kann man Überstunden ablehnen und einfach nach Hause gehen? — Wenn der Arbeitsvertrag keine Regelungen zu Überstunden enthält und auch sonst keine besondere Notsituation vorliegt, kann der Arbeitnehmer grundsätzlich die Ableistung der Überstunden verweigern.
- Es ist jedoch Vorsicht geboten, denn der Arbeitnehmer trägt hier ein Risiko: Ordnet der Arbeitgeber zulässigerweise Überstunden an und lehnt der Arbeitnehmer dies ab, so kann das nach vorheriger Abmahnung eine ordentliche Kündigung rechtfertigen.
- Der Arbeitnehmer sollte daher überlegen, ob er nicht erst einmal die Überstunden ableistet und die Anweisung im Anschluss gerichtlich überprüfen lässt.
Auf diese Weise muss er sich keine Arbeitsverweigerung vorwerfen lassen.
Wie viele Überstunden im Monat sind steuerfrei?
Überstundenzuschlag 50% (68/2) — 68/2 steht für § 68 Absatz 2 Einkommensteuergesetz Neben dem Überstundengrundlohn steht dem Arbeitnehmer auch ein Überstundenzuschlag zu. Dieser beträgt mindestens 50% und wird vom Überstundengrundlohn berechnet (siehe oben).
Der Überstundenzuschlag von mindestens 50% ist in § 10 Arbeitszeitgesetz (AZG) gesetzlich geregelt. Ein geringerer Überstundenzuschlag ist keinesfalls zulässig! Steuerfreiheit für Überstundenzuschläge Das Einkommensteuergesetz besagt, dass pro Lohnzahlungszeitraum (gemeint ist ein Monat) höchstens 10 Überstundenzuschläge mit 50% jedoch maximal 86 Euro steuerfrei bleiben dürfen.
Die Überstunden-Grundlöhne sind immer voll steuerpflichtig. Die Sozialversicherungsbeiträge und andere Abgaben müssen dafür voll entrichtet werden. Überstundenzuschlag 100% (68/1)
Bin ich dazu verpflichtet Überstunden zu machen?
Sind Arbeitgeber:innen rechtlich dazu befugt, Überstunden zu fordern? — Die kurze Antwort lautet „Nein». Arbeitnehmer:innen sind grundsätzlich ausschließlich dazu verpflichtet, die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit zu erbringen. Es existiert keinerlei gesetzliche Verpflichtung zur Leistung von Überstunden.
- Ausnahmen gelten nur in Notfallsituationen oder unvorhersehbaren Fällen, die zum Schutz der betrieblichen Interessen oder zur Gefahrenabwehr dienen.
- In diesen Fällen tritt die Treuepflicht des Arbeitnehmers gegenüber dem Arbeitgeber ein.
- Hierunter fallen beispielsweise Überschwemmungen, Feuer oder ein drohender Verderb von Lebensmitteln.
Achtung: Entstehen betriebliche Engpässe aufgrund eines Fehlers seitens des Unternehmens, wenn beispielsweise nicht genügend Personal eingestellt wird, gilt dies nicht als Notfall und rechtfertigt somit auch keine Überstunden. Eine Ausnahme bilden zudem Branchen, in denen Feiertagsarbeit, Schichtarbeit und Notdienstpläne die Regel sind.
Hierunter fallen vor allem Betriebe des Gesundheitswesens oder der Industrie und Produktion. Dort gelten dann die jeweiligen branchenspezifischen Regelungen. Und auch für Führungskräfte bzw. leitende Angestellte gelten Sonderregelungen, denn diese müssen für das Unternehmen zur Verfügung stehen, soweit es zeitlich erforderlich ist.
Die Frage: „Wie viele Überstunden sind erlaubt?», ist hier also weniger heiß diskutiert als für den Rest der Firmenbelegschaft. Sie möchten sich die Option offenhalten, Überstunden anzuordnen? Dann müssen Sie eine Verpflichtung zur Leistung von Überstunden ausdrücklich festlegen und in den Arbeitsvertrag einbinden oder entsprechende Tarifverträge oder Betriebsvereinbarungen treffen.
Was ist der Unterschied zwischen Überstunden und Überzeit?
Überstunden Arbeitsstunden, die die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit übersteigen, sind Überstunden. Welches die vertragliche Arbeitszeit ist, wird im Einzelarbeitsvertrag, in einem GAV oder allenfalls in einem NAV definiert. Fehlt eine vertragliche Bestimmung der Arbeitszeit, ist laut OR die «übliche Arbeitszeit» massgebend (Art.321c Abs.1 OR).
Auch bei Arbeitnehmenden, die in Teilzeit beschäftigt sind, kommt es auf die vertraglich abgemachte Arbeitszeit an. Arbeitsstunden, die darüber hinaus geleistet werden, gelten als Überstunden. Allerdings wird auf vertraglicher Basis oft festgelegt, dass nur Arbeitszeit, welche die betriebsübliche Arbeitszeit übersteigt, Anrecht auf eine Überstundenentschädigung gibt.
Eine solche Vereinbarung ist rechtlich zulässig. Grundsätzlich haben Arbeitnehmende nur das vertraglich vereinbarte Arbeitspensum zu verrichten. Ausnahmsweise sind sie jedoch zur Leistung von Überstunden verpflichtet, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind (Art.321c Abs.1 OR):
- Notwendigkeit : Die Überstunden müssen notwendig sein, weil beispielsweise ausserordentlich viel Arbeit anfällt oder diese dringend ist. An dieser Voraussetzung fehlt es, wenn die Überstunden durch Beizug vorhandener Hilfskräfte oder bessere Organisation leicht vermieden werden könnten.
- Keine Überforderung der physischen und psychischen Leistungsfähigkeit des Arbeitnehmers Das Leisten von Überstunden darf keine Überforderung der physischen und psychischen Leistungsfähigkeit des Arbeitnehmers zur Folge haben.
- Zumutbarkeit : Überstunden müssen dem Arbeitnehmer nach Treu und Glauben zugemutet werden können. Ob diese Voraussetzung gegeben ist, hängt stark von den Verhältnissen des Einzelfalles ab. Bei Arbeitnehmenden in Teilzeit ist bei der Beurteilung der Zumutbarkeit zu beachten, dass sie neben der Teilzeitstelle noch andere Verpflichtungen haben können.
- Einhaltung der Bestimmungen des Arbeitsgesetzes (ArG) über die Arbeits- und Ruhezeiten : Einzelheiten finden sich diesbezüglich insbesondere in den Art.9 ff. ArG sowie Art.13 ff. ArGV 1 oder im Merkblatt Arbeits- und Ruhezeiten unter folgenden Links:
Als Überzeit gilt die Arbeitszeit, die die gesetzliche Höchstarbeitszeit gemäss Arbeitsgesetz überschreitet (demgegenüber geht es bei den Überstunden um die Überschreitung der vertraglich vereinbarten Arbeitszeit). Das Arbeitsgesetz erlaubt in industriellen Betrieben, für Büropersonal, technische und andere Angestellte sowie Verkaufspersonal in Grossbetrieben des Detailhandels (bei mehr als 50 Arbeitnehmenden) maximal 45 Arbeitsstunden pro Woche.
In den übrigen Betrieben beträgt die Höchstarbeitszeit 50 Stunden pro Woche (Art.9 ArG). Ein Beispiel: Ein Arbeitnehmer in einem industriellen Betrieb leistet in einer bestimmten Woche 52 Arbeitsstunden. Da die Höchstarbeitszeit nach Art.9 ArG 45 Stunden beträgt, hat dieser Arbeitnehmer 7 Stunden Überzeit geleistet.
Wenn wir von einer vertraglichen Arbeitszeit von 40 Stunden pro Woche ausgehen, kommen noch 5 Überstunden dazu. Überzeitarbeit und Überstundenarbeit unterscheiden sich dadurch, dass die Entschädigung für die Überstundenarbeit durch schriftlichen Vertrag wegbedungen werden kann, die Entschädigung für die Überzeitarbeit hingegen nicht.
Allerdings sieht das Arbeitsgesetz eine Einschränkung für das Büropersonal, die technischen und anderen Angestellten sowie das Verkaufspersonal in Grossbetrieben des Detailhandels vor: Eine gesetzliche Entschädigungspflicht besteht hier nur, wenn die Überzeitarbeit mehr als 60 Stunden im Jahr ausmacht (Art.13 Abs.1 ArG).
Abzugelten sind:
- geleistete Überstunden, die vom Arbeitgeber ausdrücklich angeordnet wurden (unabhängig davon ob sie notwendig waren oder nicht), sowie
- geleistete Überstunden, die vom Arbeitgeber nicht ausdrücklich angeordnet wurden, sofern sie notwendig waren oder vom Arbeitnehmer nach Treu und Glauben als notwendig betrachtet werden durften (der Arbeitnehmende muss allerdings den Arbeitgeber darüber informieren). Dies ist auch dann der Fall, wenn der Arbeitgeber die Leistung von Überstunden widerspruchslos entgegennimmt.
Es gibt jedoch keine Abgeltung, wenn:
- diese durch schriftliche Vereinbarung zwischen den Parteien ausgeschlossen wurde, oder
- ein allenfalls auf sie anwendbarer GAV oder NAV einen Ausschluss vorsieht.
Bei Arbeitnehmern in einer Kaderstellung ist die Arbeitszeit meistens nicht exakt nach Stunden definiert. Man geht davon aus, dass die Leistung eines höheren Pensums durch den höheren Lohn abgegolten wird, wobei dies vertraglich zu regeln ist. Es kann auch schriftlich vereinbart werden, dass die Überstunden ohne Zuschlag entschädigt werden, oder mit einem niedrigeren als 25%igen Zuschlag (selbstverständlich ist auch ein höherer Zuschlag zulässig).
- Vergütung des vereinbarten Lohns plus Zuschlag von mindestens 25 % (Art.321c Abs.3 OR)
- Ausgleich durch Gewährung von Freizeit von mindestens gleicher Dauer, wenn Arbeitnehmer und Arbeitgeber damit einverstanden sind. Bei der Kompensation mit Freizeit ist ein Zuschlag vom Gesetz nicht vorgesehen. Zulässig ist diese Kompensation, wenn sie entweder bereits im Arbeitsvertrag vorgesehen ist, oder ohne solche Vertragsklausel, wenn der Arbeitnehmer damit einverstanden ist, dass die Überstunden statt durch eine Geldzahlung mittels Zeitkompensation entschädigt werden (Art.321c Abs.2 OR).
- Durch schriftliche Vereinbarung, durch NAV oder durch GAV kann auch eine andere Lösung getroffen werden. So kann der Zuschlag von 25% oder auch die volle Entschädigung für Überstunden wegbedungen werden.
: Überstunden
Wie viele Stunden darf man überplant werden?
Wie viele Überstunden sind erlaubt? — Für eine Vollzeitkraft mit einer 40-Stunden-Woche sind maximal 20 Überstunden erlaubt. Das ergibt sich aus dem Arbeitszeitgesetz (§ 3 Abs.2 ArbZG). Es regelt die Arbeitszeiten, die pro Tag und Woche erlaubt sind.
Was passiert wenn ich Überstunden ablehne?
Was gilt für Schwerbehinderte? — Menschen, die einen Grad der Behinderung von mindestens 50 haben, müssen keinerlei Überstunden machen. Das ergibt sich direkt aus dem Gesetz, gilt aber nach der Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichtes nur, wenn die Arbeit über acht Stunden pro Tag dauern soll.
- Teilzeitkräfte müssen also unter den oben beschriebenen Voraussetzungen solange Überstunden leisten, bis sie über die Acht-Stunden-Grenze kommen.
- Es sei denn, bei der Teilzeitkraft ist aufgrund der Art und Schwere der Behinderung nicht in der Lage, auch nur vorübergehend Überstunden zu leisten.
- Generell von Überstunden freistellen müssen Arbeitgeber*innen aber nur, wenn Arbeitnehmer*innen dies vorher ausdrücklich verlangt haben.
Eine Verweigerung von Überstunden ohne vorher die Freistellung verlangt zu haben, kann wie bei gesunden Mitarbeitern Abmahnung und Kündigung zur Folge haben.
Ist Personalmangel ein Grund für Überstunden?
Dürfen Überstunden wegen Personalmangels angeordnet werden? — Sofern keine arbeits- oder tarifvertragliche Klausel existiert, ist auch Personalmangel kein Rechtfertigungsgrund für die Anordnung von Überstunden. Besteht dagegen eine arbeitsvertragliche Regelung zur Leistung von Überstunden, kann es in einigen Branchen aufgrund von Personalmangel zur Anordnung von Mehrarbeit kommen z.B.
Wer entscheidet was mit Überstunden passiert?
Was darf der Arbeitgeber bestimmen, wenn es um den Überstundenabbau geht? — Sollte es keine entsprechende vertragliche Vereinbarung geben, darf der Vorgesetzte von seinem Weisungsrecht Gebrauch machen. Das bedeutet: Ob und wann Sie Überstunden abfeiern, kann dieser anordnen, ( 101 Bewertungen, Durchschnitt: 4,32 von 5) Loading.
Wie viele Stunden darf man überplant werden?
Wie viele Überstunden sind erlaubt? — Für eine Vollzeitkraft mit einer 40-Stunden-Woche sind maximal 20 Überstunden erlaubt. Das ergibt sich aus dem Arbeitszeitgesetz (§ 3 Abs.2 ArbZG). Es regelt die Arbeitszeiten, die pro Tag und Woche erlaubt sind.
Wie viel Überstunden bei 35 Stunden Woche?
Was ist der Unterschied zwischen Überstunden und Mehrarbeit? — Mehrarbeit hingegen beschreibt die Überschreitung der maximalen Arbeitszeit, die im Arbeitszeitgesetz (ArbZG) geregelt ist. Diese liegt bei acht Stunden pro Werktag – wer darüber hinaus arbeitet, leistet Mehrarbeit.